Andacht vom Prediger

„Wir hatten gehofft, er sei es, der Israel erlösen werde!“ (Lukas 24, 21a)

Wir hatten gehofft…! – Wir dachten,…! – Wir hatten es uns so schön vorgestellt…! Und jetzt ist alles ganz anders gekommen! Unsere Hoffnung war umsonst! Alles ist schief gegangen!

Wer von uns hat diese kleinen Sätze nicht auch schon mal gedacht oder ausgesprochen. Man hatte sich auf irgendeine Sache so gefreut oder in einer schwierigen Situation seine Hoffnung auf einen ganz bestimmten Menschen gesetzt und dann war alles ganz anders und zwar schlechter gekommen. In solchen Fällen sagen wir: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Den beiden Freunden von Jesus, welche diesen Vers in Lukas 24 aussprechen, ging es genauso und zwar mit Jesus. Die beiden hatten wirklich gehofft, dass Jesus der große Erlöser und Befreier ist; nicht nur für Israel! Und dann war er am Kreuz wie ein Verbrecher hingerichtet worden. Das hatten die Freunde nicht einkalkuliert. Jetzt waren sie fürchterlich enttäuscht und wanderten in ihren Heimatort Emmaus. Unterwegs begegnet ihnen der auferstandene Jesus und die beiden erkennen ihn zunächst nicht. Auf seine Frage hin klagen die beiden ihm ihr Leid. Jesus muss die zwei Männer daran erinnern, dass es schon im Alten Testament angekündigt wurde, dass der Erlöser leiden und sterben musste, um das Erlösungswerk zu vollbringen. Es war alles von Gott geplant, aber halt nicht so, wie die Menschen sich das vorgestellt hatten. Kurze Zeit später erkennen die beiden Männer Jesus und jetzt wissen sie, dass ihre Hoffnung eben doch nicht umsonst war.
Was Jesus angeht, stirbt die Hoffnung also nicht zuletzt, sondern bleibt immer bestehen. Er ist wirklich der Erlöser von Sünde und Tod, weil er wieder auferstanden ist. Er sagt uns wirklich das ewige Leben zu. Das gilt. Daran dürfen auch wir fest glauben, über diese Gewissheit dürfen wir uns freuen. Auch dann, wenn Gott manches im Leben anders kommen lässt als wir es uns vorstellen. Die Hoffnung auf ihn reicht über dieses Leben hinaus. Freue dich darüber!

Dein Prediger Tobias Friedrich

erschienen im Gemeindebrief Nr. 52 ~ Apr/Mai 2011