Wo Licht ist, kann es nicht dunkel sein – oder doch?

Jesus sagt: „Schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei.“ (Lukas 11, 35)

Das Sprichwort sagt: „Stelle dein Licht nicht unter den Scheffel.“ Das heißt also: Ich muss nichts verstecken, was ich gut kann.

Ich muss meine Begabungen nicht verbergen und darf ruhig meine Meinung sagen. Ich brauche nicht übertrieben bescheiden zu sein. Und darüber hinaus darf ich zu dem stehen, woran ich glaube, was mich im Leben trägt und hält.

Dieses Sprichwort mit dem Licht und dem Scheffel benutzt Jesus in Vers 33 von Lukas 11 und führt es dann bis Vers 36 fort. Unser Vers ist bestimmt die gravierendste Steigerung: Das Licht in uns soll keine Finsternis sein. Vielleicht sagen wir jetzt: „Das geht doch sowieso nicht. Wo Licht ist, kann es nicht dunkel sein.“ Was antwortet Jesus? Er sagt: „Genau! Genau das gilt auch für euren Glauben an mich.“ Wer an Jesus Christus glaubt, soll diesen Glauben vor anderen bezeugen und nicht vor anderen leugnen, dass Jesus Gottes Sohn ist. In so einem Fall würden wir tatsächlich das Licht in uns zur Finsternis machen.

Jesus spricht dieses Wort natürlich auch mitten in unsere heutige Zeit und in unsere pluralistische Gesellschaft hinein, in eine Gesellschaft, in der sich jeder seinen eigenen Glauben, sein eigenes „Licht“ zusammenbastelt und in welcher der Glaube an Jesus nur noch einer von vielen ist. Trotzdem haben wir als Christen keinen Grund, unseren Glauben zu verbergen und unser Licht unter den Scheffel zu stellen. Unser Licht, unser Glaube soll leuchten vor anderen Menschen. Jesus selbst fordert uns dazu auf. Unser Bekenntnis zu ihm wird vielleicht von anderen verlacht. Aber das ist bei Jesus nicht so schlimm, als wenn wir seine Botschaft nicht weitersagen würden.

Deswegen: Habe Mut deinen Glauben klar zu bekennen!

Andacht von unserem Prediger Tobias Friedrich

erschienen im Gemeindebrief Nr. 63 ~ Feb/Mär 2013