Andacht aus unserm Gemeindebrief

Wertvoll (eine Geschichte aus Afrika)

Ein afrikanischer Vater hatte eine Tochter, und die war keine berühmte Schönheit. Schlaksig, dürr und schief stand sie da, mit herunterhängenden Schultern. Ihren Augen fehlte der Funke, und sie ließ den Kopf hängen.
„Was bin ich für ein geplagter Vater! Die Tochter nimmt mir niemand ab. Die bringt als Brautpreis höchstens eine Kuh.“
Und dieser Vater hört eines Tages: Ausgerechnet für meine Tochter interessiert sich ein junger Mann.
´Na, verlang’ ich mal drei Kühe, ich kann dann immer noch auf eine runtergehen.`
Der junge Mann erscheint, die Familie ist versammelt.
Der Vater traut seinen Ohren nicht, als der junge Mann erklärt: „Ich biete dir für deine Tochter 8 Kühe.“ – Schnell setzt der Vater den Vertrag auf. Der junge Mann bezahlt. Die Hochzeit wird gefeiert, die junge Frau zieht mit ihrem Mann in dessen Dorf.
Wenige Monate später bekommt das junge Paar in dem entfernten Dorf Besuch. „Sag mal,“, sagen die Besucher zu dem Ehemann, „warum hast du dich von deinem Schwiegervater so übers Ohr hauen lassen. Du bist doch sonst nicht so dumm in Geschäften?“ Da geht die Türe auf, eine hübsche junge Frau erscheint, legt eine Tischdecke auf, bringt zu trinken, verschwindet. Die Besucher sehen ihr mit großen Augen nach. „Ja, das ist meine Sarita“ sagt der Ehemann, „8 Kühe wert.” „Aber, die ist ja so anders, so schön, gar nicht so …“
„Ja, vielleicht wäre sie noch hässlich, wenn sie wüsste, dass sie mir nur eine Kuh wert ist. Sie hätte ewig den Spott und das Gelächter der anderen Frauen am Hals. Aber seit sie weiß, was sie mir wert ist, hat sie sich verändert. Sie ist schön, seht selber: schöner als alle. Denn ich habe für sie einen Liebhaberpreis bezahlt.“
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Im Alltag als Christ zu leben, Veränderung durch Gott in meinem Leben zuzulassen und anderen Menschen immer wieder neu und gern zu vergeben ist keine Sache von Zwang, Druck und Angst.
Nein, Gott hat für Dich ein Vielfaches Deines Wertes bezahlt, damit Du sein Kind sein darfst.

Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben. Gott hat nämlich seinen Sohn nicht zu den Menschen gesandt, um über sie Gericht zu halten, sondern um sie zu retten.     Johannes 3,16-17

Euer Prediger Andreas Heydrich