Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen

Bin ich berufen? Irgendwie nicht… zumindest habe ich davon noch nichts gemerkt. Oder vielleicht doch? Was bedeutet es denn, berufen zu sein?

In der Bibel gibt es viele Beispiele von Leuten, die von Gott zu einer Aufgabe oder einem Dienst berufen wurden. Nehemia war zum Beispiel berufen, die zerstörte Stadtmauer Jerusalems wieder aufzubauen, Mose sollte Gottes Volk aus Ägypten befreien; Gott berief Gideon, die Israeliten aus den Händen der Midianiter zu retten … Ihre Aufgaben erscheinen uns riesengroß und ehrlich gesagt bin ich eigentlich ganz froh, dass ich damals nicht an ihrer Stelle stand. Wie bereit sind wir eigentlich von Gott berufen zu werden?

Versteht mich nicht falsch, ich glaube nicht, dass nur die Menschen von Gott berufen sind, die eine „große, göttliche Leitungsaufgabe“ haben. Ich verstehe Berufung so, dass jeder einzelne Mensch von Gott berufen ist. Ob der Auftrag Gottes nun in der Öffentlichkeit sichtbar wird oder nicht, sei Gott überlassen. Wer den ehrlichen Wunsch in seinem oder ihrem Herzen trägt, den Weg im Leben zu gehen, zu dem Gott ihn oder sie berufen hat, kann sich freuen. Denn Gott wird einen ehrlichen Sucher niemals hängen lassen.

Wenn du durch kleine Signale im Alltag merkst, hier habe ich eine Begabung oder hierfür schlägt mein Herz, darfst du mutig sein und diese Richtung im Sinne deiner Berufung einschlagen, bis Gott dich weitere Wege führt. Er freut sich, wenn wir uns jeden Tag bewusst nach seinem Willen ausrichten. Es gilt bei jedem Weg: Immanuel (Gott ist mit uns).

„Ihr habt nicht mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe“ (Joh 15,16a).

Wir brauchen dabei keine Angst vor Fehltritten zu haben oder, dass wir durch solche unsere Berufung „verpassen“, denn Gott stellt sich zu seinen Kindern. Wir sind nicht dazu berufen erfolgreich zu sein, sondern treu.

Eure Katharina Kleiner