Andacht aus dem Gemeindebrief

In den letzten Jahren bewegt mich ein Thema besonders: „lebendige Gemeinde“. Wie sind, werden oder bleiben wir als Gemeinde oder Gemeinschaft „lebendig“? Viele Bücher gibt es zu diesem Thema, viele Methoden, Tipps und Strategien könnte man anführen. Dabei gibt es (wie immer) keine einfachen Antworten oder Checklisten, die zum Erfolg führen.

Aber vieles können wir verstehen, wenn wir uns das Werk unseres Schöpfers genau anschauen: seine Schöpfung. Die Biologie – früher „Lebenskunde“ genannt – kennt ein wichtiges Prinzip des Lebens: die Zellteilung.

Der Mensch (und auch jedes Tier) stirbt nicht von Geburt an, sondern befindet sich in einem permanenten Prozess der Zellteilung. Kaputte Zellen werden durch neue Zellen ersetzt. Pausenlos entsteht in uns neues Leben! Erst nach vielen Jahrzehnten und vielen Zellteilungen kommt dieser Prozess langsam zum Erliegen. Leben ist also ein permanenter Prozess der Erneuerung. Leben ist, wo Neues entsteht. Leben ist, wo Altes durch Neues ersetzt wird. Und das Alte im Neuen weiterlebt.

Was bedeutet das für uns als Gemeinde?

Wo nichts Neues entsteht und wo keine Erneuerung geschieht, dort sind wir in die Sterbephase eingetreten. Ab diesem Moment ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Leben gänzlich weicht.

„Lebenserhaltende Maßnahmen“ in Gemeinden führen nicht zum Leben, sondern haben ausschließlich den Tod als Folge.

Aber dort, wo wir Neues wagen und Mut zu neuem Leben haben, bleibt der Lebensprozess im Gang. Dann gibt es viel Gestaltungsspielraum und manche Frage wird sich vielleicht auch nicht leicht beantworten lassen. Aber eines ist sicher: Dort sind wir „lebendige Gemeinde“.


Beim Gnadauer Zukunftskongress „Upgrade“ im März ging es immer wieder um das Thema „Neubelebung“. Dabei haben wir Spremberger manche Inspiration und Motivation mit nach Hause genommen. Aber noch etwas ist uns aufgefallen und wird uns in Gesprächen immer widergespiegelt: Wir Spremberger sind auf dem Weg. An vielen Stellen ist in den letzten Jahren immer wieder neues Leben entstanden. Mehr, als wir selbst oft wahrnehmen.

Dafür dürfen wir unserem Herrn dankbar sein und mit Freude diesen Weg gemeinsam weitergehen.

Herzliche Grüße
Sebastian Krüger