Andacht aus dem Gemeindebrief

Rede und Antwort stehen

Und wieder ein Sprichwort, dessen Ursprung in der Bibel steht: “Rede und Antwort stehen”.
Unweigerlich denke ich dabei an Gerichtssaal, Kreuzverhör, tiefgründige Fragen und Fragen, die einen durchlöchern. Aber auch an Scherzfragen, die einem den Kopf schütteln lassen, wie:
Woran ist das tote Meer gestorben?
Ist das Gegenteil von Reformhaus – Reh hinterm Haus?
Was bei Scherzfragen für Erheiterung sorgt, sieht bei den meisten Lebensfragen anders aus. Nicht alle Fragen lassen sich als Ulk abtun. Und nicht alle (Lebens-) Fragen lassen sich beantworten.
Leider hat es im Sprichwort nur der Mittelteil des biblischen Wortes geschafft, nur “Rede und Antwort stehen”, der Monatsspruch für den Monat April lautet vollständig:

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.” 1. Petrus 3,15

Die Definition von Rechenschaft lautet:
Auskunft, die man jemandem über etwas gibt, wofür man verantwortlich ist.

Heißt das: ich bin verantwortlich, immer hoffnungsvoll zu sein?? Nie den Mut zu verlieren??

Gerade in diesen Monaten April/ Mai, in denen sechs kirchliche Feiertage aufeinander folgen, zeigt sich der Grund unserer Hoffnung:
Karfreitag: Ich bin so geliebt und wertvoll – Ich bin das Leben Jesus wert!
Jesus hat meine Schuld, mein Versagen auf sich genommen, stellvertretend.
Ostern: Jesus ist der Sieger, er hat sogar den schwierigsten Kampf gewonnen, den Kampf um Leben und Tod.
Himmelfahrt: Jesus geht zurück in die Herrlichkeit, die er für mich verlassen hat und wo ich auch hingehen werde.
Pfingsten: Der Fürsprecher, der Heilige Geist kommt zu mir, begleitet, stärkt und führt mich und lässt mich auch gestellte Fragen, die mich im ersten Augenblick überfordern, mit seiner Hilfe beantworten.

Mit diesem Wissen kann man getrost jedem Rede und Antwort stehen:
Ich bin geliebt und wertvoll und ich muss meinen Alltag nicht allein meistern.
Na, wenn das nicht hoffnungsvoll ist.

Eure Annett Behla